Teamfahrt nach Mikuszewo

16.05.2019

Nach unserer ersten Begegnung im Oktober im Schloss Trebnitz machten wir uns Anfang Mai auf zur Rückbegegnung nach Polen.

Unser Ziel lag in einem kleinen, netten Ort in der Nähe von Poznan- Mikuszewo. Dort findet man in einem Park ein kleines Schloss, das als Bildungs- und Begegnungsort für den deutsch- polnischen Schüleraustausch dient. Gleich nach dem Mittagessen und dem Bezug unserer Zimmer spielten wir gemeinsam mit den polnischen Kindern verschiedene Spiele, die unsere sprachlichen Barrieren abbauen sollten.

Wie wir anschließend erfuhren, bestand eine wesentliche Aufgabe unseres Aufenthaltes in der Selbstorganisation. Die Kinder waren während des Aufenthaltes für den Einkauf der Lebensmittel, die Zubereitung der Mahlzeiten, die Verwaltung des Geldes für den Einkauf  sowie für den Abwasch bzw. das Aufräumen nach den Mahlzeiten selbst verantwortlich. Lehrer und Betreuer vor Ort fungierten lediglich als Unterstützer und Berater. Unsere Kinder mussten selbst in Erfahrung bringen, welche Lebensmittel gebraucht wurden, wie viel davon und ob die finanziellen Mittel dafür ausreichen. Dazu wurden für die Zubereitung des Frühstücks bzw. Abendbrotes Gruppen gebildet, die gemischt waren, um den deutsch-polnischen Austausch untereinander zu fördern. 

Der 2. Tag folgte dem Wochenthema "Zusammenarbeit". Zunächst wurden wieder einige Gruppenspiele innerhalb der gesamten Gruppe gespielt, bevor die Schülerinnen und Schüler  in 4er Gruppen ihre Mikuszewo- Insel nach eigenen Vorstellungen in Plakatform zu Papier gebracht haben. Nach dem Mittagessen bekamen sie erneut in gemischten 4er Gruppen jeweils 10 Aufgaben, die sie in einer vorgegebenen Zeit lösen sollten. Dabei kam es nicht darauf an, alle Aufgaben zu erledigen, sondern dies gemeinsam zu tun- und das zweisprachig. Anschließend besprachen wir den nächsten Tag, an dem ein Tagesausflug nach Poznan geplant war.

Gleich nach dem Frühstück brachen wir zur 600.000 Einwohner zählenden Stadt Poznan auf. Dort bestiegen wir zunächst einen Turm (170 Stufen), der uns einen tollen Blick über die Stadt bescherte. Anschließend besichtigten wir eine geschichtliche Ausstellung, die sich ebenfalls in dem Gebäude befand. Nun musste es schnell gehen, denn pünktlich um 12.00 Uhr verfolgten wir ein Schauspiel der besonderen Art. Auf dem Marktplatz in Poznan versammelten sich dazu viele Touristen und verschiedene Gruppen, um den Kampf zweier Böcke oben auf dem Rathausturm zu bestaunen. Nach der erneuten Bildung kleinerer Gruppen, die mit einem Stadtplan ausgestattet wurden, sollten rund um den Marktplatz der Altstadt  verschiedene Aufgaben gelöst werden. Dabei ging es auch um die Kommunikation bzw. die Kontaktaufnahme zu anderen Menschen, die hier in Poznan natürlich nicht deutsch sprachen. Doch unsere Schüler meisterten diese Aufgabe mit ihren englischen und polnischen Sprachkenntnissen bravourös. Der Ausflug endete dann mit einem kleinen Shoppingbummel in einer umgebauten Brauerei.  

Aber mit der anschließenden Rückfahrt nach Mikuszewo war der Tag noch längst nicht zu Ende. Nachdem das Vorhaben des letzten Tages besprochen war- es sollte ein gemeinsamer Lipdub (Musikvideo, bei dem die Darsteller ihre Lippen passend zum Text bewegen) gedreht werden, bereiteten die Schülerinnen und Schüler das abschließende Lagerfeuer vor. Feuerholz musste gesammelt, Stöcker für die Grillwürste geschnitzt und Beilagen vorbereitet werden. Gegen 20 Uhr konnte es dann endlich losgehen. Ein schöner Tag mit englisch-polnisch-deutschen Mixgesprächen ging zu Ende und verstärkte unser Zusammengehörigkeitsgefühl.

Am letzten arbeitsintensiven Tag wurde nun der Lipdub gedreht. Schnell waren eine Idee gefunden, Kostüme gesucht und Szenen aufgenommen. Nachmittags versuchten sich verschiedene Gruppen darin, gemeinsam einen Spaghettiturm zu bauen, der den der anderen Gruppen in seiner Höhe übertrumpfen sollte.  Nach dem Abendessen schauten wir gemeinsam gespannt den Lipdub an und waren voller Begeisterung über diese Teamarbeit. Ein letzter Abend ging mit gemeinsamen Aktivitäten zu Ende und die „grüne Nacht“ begann.

Vor unserer Rückfahrt nach Hause evaluierten wir die viel zu schnell vergangene Woche und waren uns einig, es hätten noch ein paar gemeinsame Tage mehr sein können. Mit einem Abschiedsfoto im Gepäck stiegen wir voller neuer Eindrücke in den Bus.

 

 

Bild zur Meldung: Teamfahrt nach Mikuszewo