Digitale Poesie- Kreativität im Oderbruch
Was passiert, wenn Kinder Fantasie, Sprache und Technik miteinander verknüpfen? Vom 14. Februar bis zum 12. Juni 2025 durften wir genau das an der „Jozef Vervoort“ Grundschule in Dolgelin erleben. Im Rahmen des Projekts „Digitale Poesie: Kreativität im Oderbruch“, das Teil des Förderprogramms „Gemeinsam Digital! Kreativ mit Medien“ des Deutschen Bibliotheksverbands e.V. (dbv) ist, sind wir mit 18 Kindern zwischen 10 und 12 Jahren eine ganz besondere Reise angetreten: eine Reise in ihre eigenen zauberhaften Gedanken- und Bilderwelten. Kreativ, digital und mit ganz viel Freude.
Das Ziel war, Kindern den Zugang zu digitaler und künstlerischer Bildung zu eröffnen. Es ging darum, Sprache und digitale Medien als kreatives Ausdrucksmittel zu entdecken, die eigene Fantasie zu entfalten und parallel dazu die Medienkompetenzen der Kinder zu fördern.
In wöchentlichen Treffen mit den beiden Medienpädagoginnen Laura Nagler und Susan Nagler haben wir gemeinsam geschrieben, gestaltet und digital experimentiert. Die Kinder verfassten Gedichte über das, was sie bewegt – über Freundschaft, Natur, Träume oder ihre Gedanken über die Zukunft. Diese Texte blieben nicht einfach auf Papier: Sie wurden digital aufbereitet, mit Bildern versehen, eingesprochen und künstlerisch gestaltet. Mit Unterstützung der Künstlerin Beate Ritter entstanden dazu zarte Aquarelle, die die Worte der Kinder leuchten ließen.
Besonders beeindruckend war, wie selbstverständlich die Kinder im Team arbeiteten, sich gegenseitig halfen und ihre Ideen gemeinsam weiterentwickelten. Ob beim Schreiben, beim Trickfilm-Dreh oder beim digitalen Zeichnen – ihre Neugier und ihr Einfallsreichtum machten jedes Treffen zu etwas Besonderem.
Am Ende gab es einen Moment voller Stolz: Bei einer feierlichen Abschlusspräsentation – mit Eltern, Lehrkräften und sogar dem Dolgeliner Rollatorenverein – präsentierten die Kinder ihre Gedichthefte. Gedruckt und digital, möglich gemacht durch den freischaffenden Medienkünstler David Dwier, erhielt jedes Kind ein eigenes Exemplar und einen USB-Stick mit seinem Werk – ein kleines, selbstgestaltetes Kunstwerk, das bleibt.
Für uns als Medienpädagoginnen war dieses Projekt mehr als ein Workshop. Es war ein bewegender Beweis dafür, was entsteht, wenn man Kindern Raum gibt – zum Schreiben und kreativen Experimentieren und Gestalten mit digitalen Medien. Es hat auch gezeigt, wie gut sich analoge und digitale Ideen miteinander verbinden lassen und sich ergänzen.
Wir glauben fest daran, dass die Erfahrungen und Fähigkeiten aus diesem Projekt die Kinder auch in Zukunft kreativ begleiten werden – denn der bewusste und kreative Umgang mit digitalen Medien ist in unserer zunehmend digitalisierten Welt wichtiger denn je.
Susan und Laura Nagler